Was ist der Weltklimarat

 

IPCC

Der Weltklimarat bzw. IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) wurde 1988 vom Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) ins Leben gerufen.
Im Auftrag des IPCC tragen WissenschaftlerInnen weltweit den aktuellen Stand der Klimaforschung zusammen und bewerten anhand anerkannter Veröffentlichungen den jeweils neuesten Kenntnisstand zum Klimawandel.
Der Politik werden Grundlagen für wissenschaftsbasierte Entscheidungen geboten, ohne jedoch konkrete Lösungswege vorzuschlagen oder politische Handlungsempfehlungen zu geben.

Der Sonderbericht über Ozean und Kryosphäre (SROCC)

 

IPCC

Der Sonderbericht über Ozeane und Kryosphäre (gefrorener Teil der Erde) wurde am 24. September 2019 im Fürstentum Monaco vorgestellt.
Daraus resultieren folgende zentrale Aussagen.

Bedeutung des Ozeans und der Kryosphäre

  • Alles Leben auf der Erde hängt direkt oder indirekt vom Wasser ab.
  • Die Ozeane bedecken 71 Prozent des Globus und enthalten 97 Prozent allen Wassers der Erde.
  • Die Kryosphäre, die Gesamtheit des gefrorenen Wassers der Erde, umfasst unter anderem das Eis der Polregionen, der Gletscher und der Permafrostgebiete und macht 10% der Landfläche der Erde aus.

Beobachtete Veränderungen, Folgen und Risiken

  • Weitreichende und sich beschleunigende klimabedingte Veränderungen der Ozeane und der Kryosphäre sind bereits zu beobachten (Massenverluste von Gletschern, Rückgänge der Schneebedeckung und der arktischen Meereisausdehnung und -dicke, erhöhte Permafrosttemperaturen, Versauerung und Sauerstoffrückgang in den Ozeanen).
  • Diese Veränderungen werden sich beschleunigen und teilweise unumkehrbar sein, falls die globalen Treibhausgasemissionen nicht drastisch reduziert werden.
  • Terrestrische und marine Ökosysteme verändern sich bereits tiefgreifend aufgrund des Klimawandels. Die Artenverteilung und Zusammensetzung terrestrischer und mariner Ökosysteme werden sich deutlich verschieben und verändern. Es besteht das Risiko eines großflächigen Aussterbens von Pflanzen- und Tierarten.
  • Zunehmende Umweltrisiken und eine vielfältige Abnahme von Ökosystemdienstleistungen stellen die Menschheit vor existenzielle Herausforderungen. So wird beispielsweise die Wasserversorgung durch fehlende Gletscherabflüsse und Schneeschmelze erheblich unsicherer. Aber auch die Nahrungsversorgung aus dem Meer wird sich lokal stark verändern, z.B. aufgrund der oben genannten Verschiebungen in der Verbreitung von Tier- und Pflanzenarten.
  • Der globale Meeresspiegel wird bis weit über das 21. Jahrhundert hinaus steigen und bisher nur hundertjährig auftretende Hochwasser-Extrema zu jährlichen Ereignissen werden lassen.
    Durch den steigenden Meeresspiegel wird die Bevölkerung tief liegender Insel- und Küstenregionen auch bei starken Klimaschutzanstrengungen noch vor dem Ende des 21. Jahrhunderts an teils irreversible Anpassungsgrenzen stoßen.

Handlungsoptionen und Maßnahmen

  • Umfassende Schutzmaßnahmen für Ozeane und Kryosphäre müssen, auch vorsorglich, eingeleitet werden, um gefährdete Ökosysteme und Lebensräume zu erhalten und deren Anpassungsfähigkeit an den Klimawandel zu verbessern.
  • Eine globale, nachhaltige Entwicklung ist nur bei sofortiger, drastischer und anhaltender Umsetzung von hochambitionierten Klimaschutzmaßnahmen möglich.