Am Welternährungstag 2020 begeht die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen FAO ihren 75. Jahrestag; und das in einem Moment, in dem alle Länder der Welt mit den Folgen der globalen COVID-19-Pandemie konfrontiert sind. Die FAO ruft zu globaler Solidarität auf, um die Nahrungsmittelversorgung nachhaltiger und krisenfest zu gestalten, und fordert die Verbraucher auf, sich gesund zu ernähren. Zu diesem Anlass veröffentlicht das Landesinstitut
für Statistik ASTAT die neuesten verfügbaren Daten für Südtirol (2019) über folgende Themen:
Lebensmittelkonsum, Verbreitung von Übergewicht und Fettleibigkeit, Verhalten beim Kauf von Lebensmitteln.
Laut FAO ist eine abwechslungsreiche Ernährung nicht nur gesünder für unseren Körper, sondern auch für die Natur und die Umwelt, weil sie die Artenvielfalt fördert.
Die Tabellen 1 und 2 zeigen, dass der Konsum von Fisch und Hülsenfrüchten in Südtirol deutlich unter dem Staatsdurchschnitt liegt. 32% der Südtirolerinnen und Südtiroler essen mindestens einmal pro Woche Fisch, im Vergleich zu 62% auf Staatsebene. Bei den Hülsenfrüchten liegen die entsprechenden Prozentanteile bei 31% bzw. 54%. Zudem essen die Südtiroler durchschnittlich 1,4 Mal pro Woche Fisch und 1,3 Mal pro Woche Hülsenfrüchte, während Fleisch im Durchschnitt 5,8 Mal, Käse 4,6 Mal und Wurstwaren 2,8 Mal pro Woche verzehrt werden.
In Bezug auf Obst und Gemüse, welche durchschnittlich 6,5 und 10,1 Mal pro Woche gegessen werden, folgen nur 6% der Südtirolerinnen und Südtiroler der Weltgesundheitsorganisation -Empfehlung, insgesamt mindestens fünf Portionen pro Tag zu essen.
Vier von zehn Südtirolern sind übergewichtig
Übergewicht ist laut WHO nicht nur ein gesundheitlicher Risikofaktor, sondern verursacht laut FAO auch Kosten für die Volkswirtschaften der Industrieländer.
58% der Südtirolerinnen und Südtiroler über 18 Jahre sind normalgewichtig, 31% übergewichtig, 8% fettleibig und 3% untergewichtig.
Insgesamt sind also 39% der erwachsenen Bevölkerung, und somit weniger als die auf Staatsebene verzeichneten 46%, von Übergewicht betroffen.
Bewusstes und nachhaltiges Kaufverhalten
Der Kauf von lokal produzierten frischen Lebensmitteln und saisonalen Produkten hilft der lokalen Wirtschaft, fördert die Vielfalt der Kulturen und reduziert den Kohlenstoffausstoß (FAO).
Ein Drittel der Südtirolerinnen und Südtiroler über 18 Jahre (34%) liest in der Regel vor dem Kauf die Zutaten auf Lebensmitteletiketten. Ein weiteres Drittel (33%) achtet von Zeit zu Zeit auf Lebensmitteletiketten. Das letzte Drittel prüft nicht (18%) oder nur selten (15%) die Angaben auf den Etiketten.
Zwei von zehn Personen (19%) kaufen üblicherweise Biolebensmittel und -produkte und vier von zehn (43%) kaufen sie von Zeit zu Zeit. Bei 21% der Südtiroler Bevölkerung stehen sie selten auf der Einkaufsliste und bei 16% nie.
Lokale Lebensmittel und Produkte werden regelmäßig von 37% der Bevölkerung gekauft. 39% legen sie manchmal in den Einkaufskorb, während 24% sie nie oder kaum kaufen.
Quelle: ISTAT, ASTAT