Climate Action Southtyrol

Climate Action Southtyrol - Bündnis für Klimaaktion Südtirol

Die Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz der Autonomen Provinz Bozen-Südtirol hat am 14. September 2021 den ersten Entwurf zum neuen Klimaplan Energie-Südtirol-2050 veröffentlicht. Mit diesem Entwurf wird klar, dass die selbstgesteckten Ziele aus dem Klimaplan 2011 nicht erreicht wurden. Außerdem werden im neuen Entwurf die Ziele aus dem Klimaplan 2011 teilweise abgemildert und um 10 Jahre nach hinten verschoben. Das steht in starkem Widerspruch zur Intensivierung der Klimakrise und im Kontrast zu den wissenschaftlichen Fakten, berichtet durch den Weltklimarat. Dieser besagt in seinem aktuellen Bericht, dass aufgrund der langsamen Ergreifung der Maßnahmen seit dem Pariser Abkommen, das 1.5 °C Ziel inzwischen wahrscheinlich nicht zu erreichen ist. Wenn sich die Herangehensweise an das Thema in Südtirol nicht ändert, riskieren wir durch verfehlte Ziele unwiderrufliche Veränderungen in unserer Umwelt und Gesellschaft.

Deshalb haben wir, 31 Gruppen/Verbände/Vereine, uns zusammengeschlossen um unsere Kräfte zu bündeln und somit die Wichtigkeit dieses Klimaplans nochmals zu unterstreichen. Gemeinsam haben wir 12 Punkte erarbeitet und fordern, dass diese bei der Überarbeitung des Klimaplan-Entwurfes berücksichtigt werden. Diese wurden am 12. November 2021 im Rahmen einer Pressekonferrenz veröffentlicht.

12 Forderungen zum Klimaplan Südtirol

  1. Wir fordern die Ausrufung des Klimanotstands.
  2. Wir fordern einen Klimaplan, der mindestens mit den Zielen des Pariser Klimaabkommens und mit den Vorgaben der Europäischen Union übereinstimmt.
    Dieser muss folgende Punkte enthalten:
  3. Eine Bestandsaufnahme aller Emissionen von Treibhausgasen in allen für Südtirol relevanten Sektoren:
    • Verkehr und Tourismus
    • Infrastruktur
    • Energiebereitstellung
    • Landwirtschaft, Forstwirtschaft und andere Landnutzungen
    • Industrie
    • Abfall
  4. Eine Abschätzung der grauen Emissionen und Strategien um diese zu senken.
  5. Ein verbindliches, wissenschaftlich fundiertes Treibhausgas-Budget für Südtirol, das vereinbar mit Klimagerechtigkeit und dem 1,5 °C Ziel ist.
  6. Ein Konzept, wie dieses Treibhausgasbudget ausschließlich zur Erreichung der Klimaneutralität verwendet wird.
  7. Planungsinstrumente zur Erreichung der Klimaneutralität:
    • Berechnungen, welchen Einfluss bestimmte Vorhaben auf die Erreichung der Klimaziele haben
    • Berechnungen des fossilen Fußabdruckes der geplanten Maßnahmen
    • Kostenvoranschläge der einzelnen Projekte und deren Finanzierung
    • Zeitpläne
    • Klar definierte Verantwortlichkeiten
  8. Ein Konzept zur zuverlässigen, permanenten und transparent kommunizierten Überprüfung der Einhaltung des Treibhausgas-Budgets (Monitoring). Gegebenenfalls müssen verbindliche Sofortmaßnahmen vorgeschlagen und umgesetzt werden, falls der Istwert der Emissionen von Treibhausgasen vom Sollwert abweicht.
  9. Wir fordern transparente, authentische, strukturierte und verbindliche Partizipation von Bürger:innen an Entscheidungsprozessen, und die Konsultation der Bürger:innen über die Beteiligungsform.
  10. Wir fordern eine umfassende Überprüfung aller bestehenden und neuen Gesetze, Verordnungen, Pläne und Projekte auf ihre Tauglichkeit zum Erreichen der Klimaziele.
  11. Wir fordern eine vollständige Umschichtung von klimaschädigenden zu klimaschützenden Subventionen.
  12. Wir fordern, dass der Klimaplan einen integrierten Ansatz zur Anpassung an den Klimawandel und zur Abschwächung des Klimawandels auf der Grundlage des Schutzes der Ökosysteme vorsieht. Die Risiken müssen identifiziert und bewertet werden (Klimaauswirkungen/-folgen), Maßnahmen müssen entwickelt und verglichen werden, und zwar in Übereinstimmung mit den europäischen Standards.


Climate Action Southtyrol

Wie den Klimaplan verbessern?

Im Jänner 2022 wurde von Climate Action Southtyrol ein 14 seitiges Dokument veröffentlicht, in dem konstruktive Vorschläge bzw. Inputs angeführt sind, um die Klimaziele in Südtirol zu erreichen. Als Basis diente der Entwurf Klimaplan Energie-Südtirol-2050.

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